Nach drei Siegen in Folge traten die Nürnberg Ice Tigers am Mittwochabend bei den Bietigheim Steelers an und wollten ihre Serie natürlich ausbauen. Blake Parlett fehlte leicht angeschlagen, für ihn kam Fabrizio Pilu zurück in die Mannschaft. Die Ice Tigers begannen munter, Patrick Reimer zog nach einer Minute über die linke Seite vors Tor und traf nur das Außennetz. In der 4. Minute zog Andrew Bodnarchuk von der blauen Linie ab und zwang Steelers-Torhüter Cody Brenner zum Abpraller, den Daniel Schmölz aus spitzem Winkel nicht verwerten konnte. Mit zunehmender Spielzeit erarbeiteten sich die Steelers allerdings deutlich mehr Spielanteile und setzten Ilya Sharipov und seine Vorderleute immer wieder unter Druck. Riley Sheen kam in Überzahl vom linken Bullykreis zum Abschluss und schoss aufs lange Eck, Sharipov hielt sicher mit der Fanghand (12.). In der 15. Minute wurde der ehemalige Nürnberger Daniel Weiß am kurzen Pfosten freigespielt und schoss aufs kurze Eck, wieder war Sharipov zur Stelle und hielt den Ice Tigers das torlose Unentschieden nach dem ersten Drittel fest.

Auch im Mittelabschnitt machten die Hausherren mehr fürs Spiel und zwangen die Ice Tigers immer wieder in den Rückwärtsgang. Bietigheim setzte sich phasenweise im Nürnberger Drittel fest, Nürnberg kam nur selten in der Offensive zur Geltung. Eine dieser Aktionen hatte Chris Brown nach feiner Vorarbeit von Ryan Stoa, er scheiterte mit einer Direktabnahme aus halbrechter Position aber an Cody Brenner (25.). Bietigheim hatte die Führung schließlich in der 29. Minute auf dem Schläger: Kurz nach Ablauf einer Strafe gegen Tim Bender wurde Alexander Preibisch am langen Pfosten perfekt freigespielt, traf aber nur den Außenpfosten. Gefährlich wurde es auch in der 33. Minute, als Robert Kneisler nach einem Nürnberger Puckverlust frei vor Sharipov auftauchte, den starken Nürnberger Schlussmann aber nicht überwinden konnte. Auf der anderen Seite hatte Tyler Sheehy nach einer feinen Weiterleitung von Daniel Schmölz mit dem Schlittschuh die beste Chance für die Ice Tigers, aber auch der Nürnberger Top-Torjäger konnte Brenner nicht überwinden (33.).

Bietigheim arbeitete weiterhin hart und verdiente sich den Führungstreffer in der 37. Minute. Riley Sheen rückte von der blauen Linie nach vorne, wurde von Evan Jasper freigespielt und traf aus dem Handgelenk unhaltbar für Sharipov zum 1:0 für die Steelers. Eine halbe Minute vor Ende des Mittelabschnitts schlugen die Ice Tigers in Überzahl zurück. Patrick Reimer kam am linken Bullypunkt an die Scheibe, verzögerte kurz und traf dann aus dem Handgelenk halbhoch ins lange Eck – 1:1-Ausgleich für die Ice Tigers (40.). Es war zu diesem Zeitpunkt ein durchaus schmeichelhaftes Unentschieden für die Ice Tigers, die im letzten Drittel aber deutlich engagierter auftraten und weitaus mehr Spielanteile hatten. Nick Welsh und Tyler Sheehy (43.) und Andrew Bodnarchuk (46.) scheiterten zunächst noch an Cody Brenner. Das Spiel blieb eng und lebte von der Spannung, den entscheidenden Schlag setzten die Ice Tigers knapp fünf Minuten vor Schluss. Die erneut auffällige Reihe um Charlie Jahnke setzte sich im Bietigheimer Drittel fest, Dane Fox löste sich im hohen Slot, bekam den Pass von Jahnke serviert, schoss aus der Drehung und überwand Brenner flach durch die Schoner – 2:1 für Nürnberg (56.). Bietigheim probierte in der Schlussphase noch einmal alles, die Ice Tigers retteten die knappe Führung aber über die Zeit und durften am Ende einen hart erkämpften 2:1-Sieg feiern.

Foto: Timo Raiser